Der War of Talents ist in Vollem Gange: Beim Spaziergang während meiner zwei Monate in Düsseldorf über die Lorettostraße, einer angesagten Straße im Viertel Unterbilk, haben nahezu alle Geschäfte und Restaurants große Schilder aufgestellt. „Wir stellen ein“. „Neue Kolleg:innen gesucht“. Und viele mehr. Mal kreativer, mal mehr auf den Punkt gebracht.
Beschleunigt durch die Pandemie spüren viele Unternehmen mittlerweile deutlich die Personalengpässe. Qualifizierte Bewerber:innen sind Mangelware und so müssen viele Unternehmen nun aktiv werden, um überhaupt ihr Tagesgeschäft aufrecht zu erhalten.
In diesem Artikel findest Du wertvolle Quick-Tipps, wie Du für mehr Bewerber:innen in deinem Unternehmen sorgen kannst. Die Liste wird kontinuierlich erweitert.
Übrigens – die Inhalte stammen aus unserem On-Demand Webinar „Wie Du online mehr Bewerber:innen gewinnen kannst“, dass Du hier kaufen kannst.
5 Tipps für mehr Bewerber:innen:
1/ Je einfach der Bewerbungsprozess, desto mehr Bewerberinnen.
Je einfacher der Bewerbungsprozess ist, desto mehr Bewerber werden sich bei dir melden. Dies liegt daran, dass ein einfacherer Prozess weniger einschüchternd ist und mehr Menschen bereit sind, sich zu bewerben.
Gerade in Berufen, wo der Personalmangel sehr stark ist, sind einfache Bewerbungsprozesse wichtig: Die meisten relevanten Bewerber:innen sind hier schon in einem Arbeitsverhältnis und wollen, wenn überhaupt, dann nur mit wenig Aufwand den Arbeitgeber wechseln.
2/ Mit dem Traction™-Modell werden gute Arbeitgeber auch als solche sichtbar.
Warum scheitern Startups, obwohl sie eigentlich gute Produkte haben? Genau das wird in dem Buch „Traction“ von Gabriel Weinberg erklärt. Unternehmen fehlt es an Traction, also an einem guten Vertriebsweg, um ihre Produkte an den Mann zu bringen.
Gleiches gilt meiner Meinung nach auch für das Thema Personalgewinnung: Es reicht nicht aus, nur ein guter Arbeitgeber zu sein. Du musst es auch kommunizieren. Das Traction-Modell liefert Dir dafür grandiose Möglichkeiten, um schnell herauszufinden, welche Methoden dafür die richtigen sind.
3/ Mitarbeiter:innen-Testimonials sind ein guter Weg, um dein Unternehmen als Arbeitgeber zu positionieren.
Um als Arbeitgeber bekannt zu werden, musst Du als solcher natürlich nach außen hin auftreten. Allerdings sind Botschaften à la „Hey, wir sind ein toller Arbeitgeber“ eher unglaubwürdig. Das ist ähnlich, wie Menschen, die von sich behaupten, sie wären tolle Liebhaber:innen: Oft ist das Gegenteil der Fall.
Mit Mitarbeiter-Testimonials löst Du dieses Problem sehr elegant: Lasse deine Kolleg:innen vor der Kamera ihre Story erzählen und dem Zuschauer erklären, warum sie gerade für dein Unternehmen arbeiten sollten.
4/ 1x im Quartal die Recruiting-Maßnahmen und Benefits des Wettbewerbs anschauen
Ähnlich wie im Absatzmarketing gehören auch bei Personalmarketing Wettbewerberanalysen zu einer vollständigen Strategie dazu. Dabei schaust Du dir bei deinen wichtigsten Wettbewerbern genau an, was sie zur Gewinnung von Fachkräften machen, welche Benefits sie bieten und auch welche Punkte die Mitarbeiter:innen bei Kununu bemängeln.
Erfahrungsgemäß ist es hier sinnvoll, sich einmal im Quartal einen Reminder zu setzen die Wettbewerberanalysen zu aktualisieren.
Im Personalmarkt tut sich momentan einiges und viele Unternehmen arbeiten daran, bessere Arbeitgeber zu werden.
Die Chancen stehen gut, dass bei deiner quartalsweisen Wettbewerberanalyse neue Informationen ans Tageslicht kommen und sich die Wettbewerbssituation deutlich verändert.
5/ Hinterfrage deinen Status Quo
Wirf einen Blick auf deine Zahlen und lasse dir im Zweifel auch von einer neutralen, dritten Person (bspw. ein Berater) Feedback geben, ob deine Zahlen in Ordnung sind oder nicht.
Viele Unternehmen denken, sie bräuchten nur mehr Bewerber:innen und dann würde alles laufen. Bis man feststellt, dass auch die neuen Bewerber:innen mit hochgerissenen Händen schreiend das Unternehmen in der Probezeit verlassen und dann jemand feststellt, dass es eigentlich ein Fluktuationsproblem gibt und weniger ein Problem mit Neueinstellungen.
Spannende Kennzahlen, die Du dir anschauen kannst, sind bspw…
- Fluktuation
- Krankenstand
- Altersstruktur (Wie viele Mitarbeiter:innen gehen demnächst in Rente?)
Fazit
Ja, es wird immer schwieriger, Bewerber:innen zu gewinnen. Nein, das volle Potential ist noch lange nicht ausgeschöpft. Viele Unternehmen haben noch deutlich Luft nach oben, wenn es um das Thema Personalgewinnung geht. Nach „verwöhnten“ Zeiten ist hier ein großes Umdenken erforderlich, das von Themen wie New Work und auch einer deutlich gesteigerten Work Life Balance für potentielle Bewerber:innen begleitet wird.
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